03 Okt

Ziemlich sicher ohne Raps: Boheumian Rhapsody. (The Wiesen-Queen)

Hartmannsdorf (Muht Press). Zu einem kollektiven Erleichterungsseufzer von Mensch und Tier kam es heute zum Feiertag auf der Wiese „Schaf ahoi“: Dem findigen Personal der Mähbrigade „GrünJaGrün“ war es wahrhaftig gelungen, in Zeiten nicht mehr vorhandener Heureserven weitere 4 Ballen auf die Wiese zu bekommen. Woher dieser Trockengrassegen kam, wird auf ewig das Geheimnis der Grasdealer bleiben; die Wiesenbewohner jedoch sahen es mit Freuden. „Wir hatten ziemliche Bedenken, ob die Futterkammer wirklich über den Winter reicht“, gab Nala zu. „Die Dicken hier haben einen ordentlichen Grundumsatz, da hat manches nette Schaf dann doch gern mal das traurige Nachsehen.“
„Und nachdem gestern die versprochene Lieferung nicht kam und wir bis in die tiefe Nacht noch hofften, war die Stimmung ziemlich gedrückt“, erklärte Sabse. „Aber nun ist ja das Winterheu im Trockenen.“ „Ich bin SO froh, dass meine Herde jetzt WIRKLICH solide abgesichert ist“, gab Moritz zu Protokoll. „Da kann ich mir dieses heimliche Aushängen der Zäune glatt sparen – die Mädels werden NICHT verhungern!“
„Solide – groß – beruhigend“, äußerten Anni und Nanni nach eingehender Gütekontrolle der neuen Vorräte unisono. „Allmählich glaube ich auch daran, dass unsere Kinder in ihrem ersten Winter nicht hungern müssen“, meinte Skuddenzwillingsmutti Matilda sehr gerührt und wischte sich verstohlen ein Erleichterungstränchen an Mitmutter Soja ab. „Es ist ein WUNDER“, flüsterte die Kuller ehrfürchtig.
Auch die Abteilung „Sechse ziehen durch die ganze Welt“ zeigte sich beruhigt. „Wir sind zwar wirklich mit wenig zufrieden“, sagte Alma, „aber es tut gut, zu wissen, dass es nun auch ein bisschen mehr sein darf!“
Die Kameruner schauten dennoch ein wenig skeptisch in den Herbststurm. „Wir sorgen trotzdem weiter für den Ganzjahresspeck, man weiß ja nie. Besser kullerrund als grashälmchendürr. Dann wird man auch nicht so schnell umgepustet.“
Einzig Bertha und Lola ruhten weiterhin in sich. „Seit wir hier sind, hat sich unser Leben dermaßen gedreht, dass wir vollstes Vertrauen in die Leute hier haben. Es gab bisher nie wieder einen Hunger-oder Dursttag, die Ketten am Hals sind Geschichte, die Dächer überm Kopf reichen locker für alle, und wir müssen nicht mehr sehen, dass wir irgendwie so schlecht und recht zurechtkommen“, sagte Lola, Polizeischaf der Wiese. „Ich werde auch in meinem 18. Winter ganz sicher bestens umsorgt“, zeigte sich Bertchen ebenfalls sehr zuversichtlich. „Und ich freue mich schon auf das frische Frühlingsgrün im nächsten Jahr.“

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