18 Juli

Freya und Rosa

Ihr Lieben – hier kommt unser absolut überwältigtes riesiges DANKE für Euch – Ihr seid in die Bresche gesprungen, als es finanziell so herausfordernd wurde, dass wir wirklich unruhig wurden. Ihr habt uns Kraft gegeben – und zwei Leben auch.

Hier kommt unser FreyaundRosa-Update (immer mit dem Hinweis, dass noch ALLES passieren kann, aber: HEUTE ist ein GUTER Tag!) Rosa und Freya sind gestern auf unsere Spezial-Päppel-Stelle zu Alfons und Ina gezogen. Dort haben sie das, was wir hier wegen der besonderen Umstände nur suboptimal bieten können: Freya braucht dringend Schafkontakt und Leute mit Wolle, von denen sie lernen kann. Rosa braucht eine kleine Herde, in der sie nicht panisch auf ihr Kind achten muss, weil dieses vorwitzige Töchterchen schlimmer ist als ein Sack Hühnerflöhe. – Freya braucht mehrmals täglich einen großen Schluck aus der Flasche. Beide brauchen engmaschigste Betreuung, damit gegebenenfalls ganz schnell reagiert werden kann (wie schnell Notlagen entstehen, haben wir am Sonntag gesehen). Rosa isst gern Gras, erwischt aber nie genug und nur das weiche langstielige, womit sie ihren Bedarf nicht annähernd decken kann, braucht also früh und abends ihren Brei (auf den auch alle anderen scharf sind, muss also die Chance haben, den allein und in Ruhe fressen zu können). – Kurzum: Zwei echte Herausforderungen! – Die ersten 24 Stunden sind um, die Miniherde (auch alles Muht-Schafe) hat den ersten Schock über die Lebensaufgabe, die wilde Freya zu integrieren, halbwegs verdaut, und aktuell sind alle wohlauf. – Seht selbst und: Wir brauchen weiter JEDEN Daumen!

Und: DANKE FÜR EUCH!!!

04 Juli

Gemüsesafari 2.0

Wetten, dass? – Hartmannsdorf (Muht Press).

Zu einem Umzug der ganz besonderen Art kam es am 3.7. – Big Al, seines Zeichens Ritterriesenpferd im Herzen, wurde zu nachtschlafender Zeit aus dem Heimatgefilde am lauschigen Park entführt. Mit ihm klapperten klapprige Leiterwagen, die offenbar einem Museum für frühe Fahrgeschichte entwendet worden waren, gezogen von kräftigen Lehrkräften und Schülern der SSA Chemnitz, berufsbildende Schulen Lene Voigt . „Solange ich die Dinger nicht ziehen muss“, sinnierte das Pony unter seinem Pony-Pony, „dafür würde ich keine Verantwortung übernehmen! Am Ende reißt noch die Deichsel ab, bei meinen Pferdestärken, und dann war ich’s wieder!“ Die Tatsache, dass sich zwei der Anwesenden (angeblich Lehrer) in Erbsen- und Möhrenkostüme zwängten, ignorierte Big Al stoisch. „Ist der Ruf erst ruiniert“, murmelte er nur leise, kurz, bevor man ihm einen Hut zwischen die Ohren setzte. „So erkennt mich vielleicht niemand. Fenn und Jeronimo lachen sich ja tot.“ Die Karawane zog gemeinsam zum Hort, in dem – trotz des verheißungsvollen Namens „Crazy Kids“ – erstaunlich unkostümierte Kinder warteten. „Es gibt also noch Hoffnung, denn Kinder sind schließlich die Zukunft“, grübelte Biggi, der – von einer Möhre und einer Erbse flankiert- die freudige Begrüßung so würdevoll, wie es unter diesen Umständen überhaupt noch möglich war, entgegennahm. „Darf ich jetzt bitte auf Schleichwegen nach Hause? Ohne Möhre, Erbse und Klapperwagen?“ fragte er vorsichtig nach, als sich die Kinder gruppenweise auf den Weg machten, um auszuprobieren, wie viel Platz ein handelsübliches konventionelles armes Schwein eigentlich zur Verfügung hat, sich beim eierfreien Eierlaufen zu messen und der Karte zum Park zu folgen, wo tonnenweise Nudeln und Bolognese auf die hungrigen kleinen Wanderer warteten. – Mit Erbse, Möhre und Klapperwagen. – „Auf den Schreck erstmal einen Teller Heu und einen Schluck Hartmannsdorfer Rohrperle“, murmelte er. „Bloß gut, dass ich nicht als Knoblauchzehe durch den Ort toben musste.“ – Dem bunten Treiben der Crazy Kids sahen alle drei Ponys und die Seniorenbrigade „Zickezacke, Zickezacke, Heu Heu Heu“ aus sicherer Entfernung zu. Großen Anklang hinterm Zaun, vorrangig bei den Ponys, fand das Steckenpferd-Turnier: „Ich hab noch nie verstanden, warum Pferde Leute, die über Hürden wollen, über Hürden schleppen müssen“, sagte Fenn nachdenklich. „WIR wollen da ja meistens gar nicht drüber.“ „Wetten können wir trotzdem, es heißt ja Pferdewette“, rief Schaf Moritz, klappte den Klapptisch aus und eröffnete geschäftig das Wettbüro. „Ihr Einsatz, meine Damen und Herren?“

Der Buschfunk berichtet unterdessen, eine Möhre sei durch den Ort gelaufen und habe dabei arglose Einwohner gegrüßt.

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