Pünktlich zum 1. Mai wurden heute die Schafe aus ihren Winterjacken gepelzt. Die Begeisterung hielt sich wie immer in engen Grenzen, umso schöner war dann aber offenbar das Gefühl, mit neuer Frisur und neuen Füßen in den wirklich sehr warmen Mai zu starten. – Wir danken unserem Stefan für seine Geduld und die perfekte Arbeit und allen großen und kleinen Helfern für die Ausdauer zum Feiertag!
Ihr Lieben – heute gab es Freudensprünge! Sammy, ein von Heimatlosigkeit bedrohtes und aktuell sehr einsames Flaschenlamm (die Weggefährten sind verspeist oder eingefroren), packte heute morgen sein Köfferchen und zog soeben bei uns ein. Die Wiesenbrigade würde gern mit der Erziehung beginnen und dem jungen Mann das Grundstück zeigen, aber der hat grad sehr damit zu tun, sich nach der Aufregung um seine 4 Mägen zu kümmern. Wir haben lange kein Schaf mehr so übermütig hopsen sehen wie unseren Neuzugang – Das Motto lautet also heute: Springt wie ein Lamm, frisst wie ein Löwe! Wir freuen uns sehr, dass seine Retterin ihn oft besuchen kommen wird, und hier kommt unser Lieblingssatz: Willkommen bei uns – willkommen im Leben!
Ihr Lieben – wir hatten Euch für gestern ein wolliges Wunder versprochen.Nach ein paar kleineren Terminverschiebungen wurde es etwas dunkler, und wir konnten alle zusammen erst abends loszaubern, und darum kommt unser Kleinstbericht erst heute: Mehrere Menschen haben sich nämlich mächtig ins Zeug gelegt! Ein älterer Herr muss ins Pflegeheim umziehen, und da passen keine zwei Schafe mit hinein. Also wurde das Leben für zwei glückliche Tiere kurz wirklich kompliziert, aber dann kam Christine von der Tierschutzstation Zschopau (die mit den wundtelefonierten Fingern!) und unsere Bande rückte kurzerhand einfach ein Stückchen zusammen, damit zwei nette Wollmädels ein neues schönes Zuhause finden konnten. – So haben wir nicht nur zwei Schafe, sondern auch gleich noch deren Menschen glücklich gemacht – und nun freuen wir uns heute zu Imbolc alle gemeinsam auf den Frühling. Bestimmt gibt es da ein Wiedersehen! – Bis dahin leben sich unsere zwei Neuzugänge erst einmal richtig ein, damit sie ihrem Weggefährten, der jetzt nicht mehr jeden Tag zu ihnen kommen kann, dann ihr neues Wiesengrundstück zeigen können. – Am Essen gibt es schon mal nichts zu mäkeln Mu(h)t zum Gras hat damit neben der Ilse nun wieder eine Berta, denn natürlich brachten die zwei auch ihre Namen mit. Wir sagen feierlich unseren Lieblingssatz: Willkommen bei uns- willkommen im Leben!
Wenn vier alte Schafe und, woanders, sechs vierbeinige Mäher dankbar mümmelnd im Stallstroh hinter festen Wänden liegen, 19 andere Schafe sich bekümmert als Knäuel in ihren gemütlichen Unterstand (leider ohne feste Wände) zusammenkuscheln und beten, dass sie die Nacht überleben, zwei Hähne nebst Harem verunsichert auf ihren Stangenbetten hocken und froh sind, dass ihr Häuschen eine verschlossene Tür hat, und zwei freiheitsliebende Ponys, die eigentlich nur Unsinn im Sinn haben, unendlich dankbar sind, dass die vier alten Schafe noch eine kleine Nische im sicheren Stall übrig haben, ist wieder mal Silvester. – Die Tierschützer und Tierrechtler stehen heute wieder gemeinsam mit den Umweltfreunden, den frisch gebackenen Eltern und den Panikhaustierhaltern, denen es nicht gelungen ist, einen Platz im Flughafenhotel oder in einer Reetdachgegend zu ergattern, im virtuellen Schulterschluss und heben zu Recht den moralischen Zeigefinger, denn auch diese Nacht wird wieder viele Schäden an Leib, Leben und guter Luft für alle machen. Es werden wieder Hunde entlaufen und Katzen verschwinden, es werden wieder Wildtiere Reserven verbrauchen und Vögel einen stummen Paniktod sterben, es wird wieder einen Ansturm auf die Notaufnahmen geben, es wird wieder irgendwo brennen, und es wird wieder viel, viel Geld am Nachthimmel verglühen. –
Wir hoffen wieder still, die Schäden der lauten Menschenfreude bleiben für alle möglichst gering.
Wir wünschen euch die Magie einer Nacht des Wandels, die ein altes Jahr beendet und ein neues beginnen lässt. Wir hoffen, es war ein gutes altes Jahr für Euch, und wir wünschen Euch ein besseres neues. Kommt alle gut an in einem hellen, guten Jahr für alle. – Wir sehen uns 2024!
In dunkler Nacht ein Licht gemacht – heute: Almabtrieb der Ehr-Würdigen. – Jetzt werden gerade die Betten gegessen, bevor nach disziplinierter Wanderung gen Winterquartier die erste Nacht der diesjährigen kalten Jahreszeit im Warmen eingemäht wird.
Die Ponys (die sich auch dieses Mal wieder wirklich virtuos in den Dispziplinen Reindrängeln, Rumstänkern, Im-Weg-Stehen und So-tun-als-ob bewiesen haben) sind nun wieder ein paar Wochen alleinige Herrscher über Feld, Flur und Buchenhain.
Heute hatten wir einen wirklich riesigen Freu-Grund – Frau Trompelt von der Sparkasse Mittelsachsen überraschte uns mit einem wirklich überraschenden Nachhaltigkeits-Scheck, über den wir uns gerade vereint das sprichwörtliche Loch in den Bauch freuen. Vielen, vielen Dank im Namen unserer Schützlinge (die leider alle kein Smartphone haben, und wenn sie eines hätten, wäre es schwierig mit der Tipperei)! – Es freuen sich von Herzen und ausdrücklich alle kleinen Wiesenkrabbler und -flieger mit, die auf unserer Wiese ein ebenfalls sicheres Zuhause gefunden haben.
Ihr Lieben – unsere Lola, unser „Polizeischaf“, das immer alles streng im Blick hatte, unsere Herdenmitbegründerin, ist letzte Nacht ihrer Bertha gefolgt. Selbstbestimmt, wie sie ihr Leben lebte, hat sie letzte Nacht ihre Reise angetreten, nachdem sie sich von ihrer Ina abends noch ein paar leckere Kräutlein servieren ließ, die ihr sehr gemundet haben.
Lola, unsere zweite Grande Dame, wollte damals, als Bertha auf ihren Seniorensitz zu Ina wechselte, nicht ohne ihre Freundin sein, und ertrotzte sich so den Umzug. Nach Berthas Tod hatte sie ihr kleines Paradies mit Gourmetküche bei unserer schwarzen Truppe so lieb gewonnen, dass an einen Rückumzug natürlich nicht mehr zu denken war!
Die beiden, mit denen im Dezember 16 alles bei uns begann, die wir ihrem Besitzer abgebettelt haben („Was wollt ihr mit den alten Schafen? Ich geb euch ORDENTLICHE!“), haben viele, viele Seelen gerettet, und unsere ein bisschen mit.
Ina war auch mit ihrer Lola, als diese in letzter Zeit immer ein bisschen müder wurde. – SO sollten alle Seelen dieser Welt die Seite wechseln dürfen. – Lolas Polizeischafohren werden uns fehlen. Aber: Es bleibt eine große Dankbarkeit. Unsere beiden Grandes Dames haben so viel bewegt!
Immer, wenn ihr unsere zwei besonders schönen Schäfchenwolken seht, winkt ihnen einen Gruß nach oben.
Seniorenbrigade „Kugelblitz“ schickt sehr zufriedene Wintergrüße aus dem Hotelzimmer „Zum Alten Schlachthaus“ (leider kein Scherz). Die Strohbetten werden täglich frisch aufgeschüttelt, der Zimmerservice funktioniert, das Heucobeinweichproblem ist ohne erfrorene Menschenfinger und Schafzungen gelöst, und die Zufriedenheit ist spürbar. – (Habt Ihr schon mal im Winter in einem Schafstall gesessen und einfach nur mal NICHTS gedacht?) – All unsere Befürchtungen, dass das Rentnerquartett mit dem
Platzraub nicht zurechtkommt, haben sich Gottseidank in Wohlgefallen aufgelöst, was uns besonders bei Moritz, der seit 2017 nur noch nahezu freie Aufenthaltswahl kennt, erstaunt und sehr erleichtert. – Und wenn doch allen mal zu langweilig wird, drehen wir einfach eine Runde durchs Dorf.
Die Ponyburschen haben die Wintermäntelchen an und bleiben lieber draußen. – Denen müssen wir nichts einweichen, und die Getränkelieferung erfolgt jetzt zweimal täglich, weil der Wassertank nicht frostsicher ist. Dasselbe trifft auf die Schafmannschaft auf der Recenia zu. Nur ohne Mäntelchen.Das gibt Kondition und Muckis! – Wir haben übrigens noch Plätze in unserem Fitnessstudio frei.