Archiv des Autors: Burkhard Werner
Große Freude!


Heute hatten wir einen wirklich riesigen Freu-Grund – Frau Trompelt von der Sparkasse Mittelsachsen überraschte uns mit einem wirklich überraschenden Nachhaltigkeits-Scheck, über den wir uns gerade vereint das sprichwörtliche Loch in den Bauch freuen. Vielen, vielen Dank im Namen unserer Schützlinge (die leider alle kein Smartphone haben, und wenn sie eines hätten, wäre es schwierig mit der Tipperei)! – Es freuen sich von Herzen und ausdrücklich alle kleinen Wiesenkrabbler und -flieger mit, die auf unserer Wiese ein ebenfalls sicheres Zuhause gefunden haben.
Heimkehr



„Heimkehren in den guten Hafen
Über spiegelglattes Meer
Nicht mehr kämpfen, ruhig schlafen
Nun ist Frieden ringsumher“ (Reinhard Mey)
Ihr Lieben – unsere Lola, unser „Polizeischaf“, das immer alles streng im Blick hatte, unsere Herdenmitbegründerin, ist letzte Nacht ihrer Bertha gefolgt. Selbstbestimmt, wie sie ihr Leben lebte, hat sie letzte Nacht ihre Reise angetreten, nachdem sie sich von ihrer Ina abends noch ein paar leckere Kräutlein servieren ließ, die ihr sehr gemundet haben.
Lola, unsere zweite Grande Dame, wollte damals, als Bertha auf ihren Seniorensitz zu Ina wechselte, nicht ohne ihre Freundin sein, und ertrotzte sich so den Umzug. Nach Berthas Tod hatte sie ihr kleines Paradies mit Gourmetküche bei unserer schwarzen Truppe so lieb gewonnen, dass an einen Rückumzug natürlich nicht mehr zu denken war!
Die beiden, mit denen im Dezember 16 alles bei uns begann, die wir ihrem Besitzer abgebettelt haben („Was wollt ihr mit den alten Schafen? Ich geb euch ORDENTLICHE!“), haben viele, viele Seelen gerettet, und unsere ein bisschen mit.
Ina war auch mit ihrer Lola, als diese in letzter Zeit immer ein bisschen müder wurde. – SO sollten alle Seelen dieser Welt die Seite wechseln dürfen. – Lolas Polizeischafohren werden uns fehlen. Aber: Es bleibt eine große Dankbarkeit. Unsere beiden Grandes Dames haben so viel bewegt!
Immer, wenn ihr unsere zwei besonders schönen Schäfchenwolken seht, winkt ihnen einen Gruß nach oben.
„Und der Wind wird weiter wehen
Und es dreht der Kreis des Lebens
Und das Gras wird neu entstehen
Und nichts ist vergebens“ (Reinhard Mey)
Brigadetreffen


Seniorenbrigade „Kugelblitz“ schickt sehr zufriedene Wintergrüße aus dem Hotelzimmer „Zum Alten Schlachthaus“ (leider kein Scherz). Die Strohbetten werden täglich frisch aufgeschüttelt, der Zimmerservice funktioniert, das Heucobeinweichproblem ist ohne erfrorene Menschenfinger und Schafzungen gelöst, und die Zufriedenheit ist spürbar. – (Habt Ihr schon mal im Winter in einem Schafstall gesessen und einfach nur mal NICHTS gedacht?) – All unsere Befürchtungen, dass das Rentnerquartett mit dem
Platzraub nicht zurechtkommt, haben sich Gottseidank in Wohlgefallen aufgelöst, was uns besonders bei Moritz, der seit 2017 nur noch nahezu freie Aufenthaltswahl kennt, erstaunt und sehr erleichtert. – Und wenn doch allen mal zu langweilig wird, drehen wir einfach eine Runde durchs Dorf.
Die Ponyburschen haben die Wintermäntelchen an und bleiben lieber draußen. – Denen müssen wir nichts einweichen, und die Getränkelieferung erfolgt jetzt zweimal täglich, weil der Wassertank nicht frostsicher ist. Dasselbe trifft auf die Schafmannschaft auf der Recenia zu. Nur ohne Mäntelchen.Das gibt Kondition und Muckis! – Wir haben übrigens noch Plätze in unserem Fitnessstudio frei.
Baumhilfe












„…Und Unerreichbares erreichen, ja ich kann’s
Du bist das Apfelbäumchen, das ich pflanz“ (Reinhard Mey)
Was Anfang November begann, haben wir heute vollendet, und nun hat die Welt ein vollendet schönes Streuobstwiesenkind mehr.Unsere Erz 22a hat die erste und ein paar Tage später gleich die nächste Baumkindergruppe in den Baumkindergarten gebracht, und heute haben unsere HEPs der Teilzeitklassen 21 und 22 Baumkindergruppe 3 ihr endgültiges Zuhause gegeben. Alle Baumkinder bekamen kuschelwarme Schafwollsocken, damit die Wurzelfüßchen nicht frieren.
Was wir da zwar zeitversetzt, aber trotzdem gemeinsam geschafft haben, kann sich sehen lassen! Die Streuobstwiese, auf der jetzt die kleine Goldparmäne mit Jakob Fischer, der kleinen Hanita, der Landsberger Renette, der Guten Grauen, der Köstlichen von Charneux, Büttners Roter Knorpelkirsche und all den anderen wohnt, geht jetzt in einem erwartungsvollen Winterschlaf und sammelt Kraft fürs Frühjahr, wenn die ersten Insektenund und Vögel nach Wegzehrung und Unterkunft Ausschau halten werden.
70 ganz junge Obstbäume ganz alter Sorten haben wir bei Grit und Matthias auf dem Lama-und Alpakahof Dietel in Altenhain gepflanzt. Mögen die Bäumchen groß und stark werden und die Welt für viele, viele Mehrbeiner, Flügeltiere, Pelzträger und unsere Kinder ein bisschen besser machen.
Danke, Grit, dass du die Bäume organisiert hast, ihnen ein Zuhause gibst und dass wir sie setzen durften!
Und: Danke für die drei wundervollen vollverpflegten Tage.Wir freuen uns auf das nächste gemeinsame Projekt!
Strohkompetent

Regentrude

Schlag nach bei Theodor Storm:
„Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!
Nimm dich in Acht!
Eh du erwacht,
holt dich die Mutter
heim in die Nacht!“
Unsere Wiese ist in diesem Jahr schneller verbrannt, als die Schafe sie essen konnten. Wir spinnen bereits wieder Gold zu Heu. Im kleinen Wäldchen findet sich noch das eine oder andere Blättlein, aber unsere Schafe, instinktsicher, gehen da nur einen Imbiss holen, wenn einer von uns mitgeht – Wölfe, Bären, weiteres, Ihr wisst schon!
Aber: Gerade hat die Regentrude ein Auge aufgemacht in ihrer Höhle. Für die Wurzeln unserer Hälmchen ist das leider wirklich zu spät, die Sonne war unbarmherzig, und auch einige Fichten sind bereits verdurstet.
Nun hoffen wir aber alle, dass dieser Regen, der uns so wahnsinnig freut, auch die Sächsische und Böhmische Schweiz erreicht und kräftig löschen hilft. An die vielen schlimmen Schäden in unserem wunderschönen sächsischen Nationalpark und die im Böhmischen genauso mögen wir aktuell gar nicht denken, und die vielen Tiere, die gerade dort chancenlos in den Flammen sterben, zerreißen uns das Herz.
Unsere Gedanken sind bei den Menschen der Feuerwehren, die gerade über alle Grenzen gehen, denen wir von hier aus mehr danken, als wir es mit Worten ausdrücken können, und wir beten, es möge nun ein Ende haben mit den Bränden.