31 Dez

Dezemberfreude

Wenn vier alte Schafe und, woanders, sechs vierbeinige Mäher dankbar mümmelnd im Stallstroh hinter festen Wänden liegen, 19 andere Schafe sich bekümmert als Knäuel in ihren gemütlichen Unterstand (leider ohne feste Wände) zusammenkuscheln und beten, dass sie die Nacht überleben, zwei Hähne nebst Harem verunsichert auf ihren Stangenbetten hocken und froh sind, dass ihr Häuschen eine verschlossene Tür hat, und zwei freiheitsliebende Ponys, die eigentlich nur Unsinn im Sinn haben, unendlich dankbar sind, dass die vier alten Schafe noch eine kleine Nische im sicheren Stall übrig haben, ist wieder mal Silvester. – Die Tierschützer und Tierrechtler stehen heute wieder gemeinsam mit den Umweltfreunden, den frisch gebackenen Eltern und den Panikhaustierhaltern, denen es nicht gelungen ist, einen Platz im Flughafenhotel oder in einer Reetdachgegend zu ergattern, im virtuellen Schulterschluss und heben zu Recht den moralischen Zeigefinger, denn auch diese Nacht wird wieder viele Schäden an Leib, Leben und guter Luft für alle machen. Es werden wieder Hunde entlaufen und Katzen verschwinden, es werden wieder Wildtiere Reserven verbrauchen und Vögel einen stummen Paniktod sterben, es wird wieder einen Ansturm auf die Notaufnahmen geben, es wird wieder irgendwo brennen, und es wird wieder viel, viel Geld am Nachthimmel verglühen. –

Wir hoffen wieder still, die Schäden der lauten Menschenfreude bleiben für alle möglichst gering.

Wir wünschen euch die Magie einer Nacht des Wandels, die ein altes Jahr beendet und ein neues beginnen lässt. Wir hoffen, es war ein gutes altes Jahr für Euch, und wir wünschen Euch ein besseres neues. Kommt alle gut an in einem hellen, guten Jahr für alle. – Wir sehen uns 2024!