25 Nov

Eilmeldung von der Wiese

Hartmannsdorf (Muht Press) Bei gemütlichem Novemberregen und fröhlichen Temperaturen im huschligen Tagesgrau hieß es heute „Schaf ahoi“. Dank des Wetters waren Abtrünnige zu beklagen – für alle Angemeldeten reichten die wirklich guten Ausreden aber nicht: „Halsschmerzen“ waren nur einmal zu vergeben. Die „notwendige Kinderüberwachung und Mittagessenversorgung“ reichten als Gesamtpaket lediglich für eine weitere Person.
Der wasserfeste ganz harte Kern der Moorsoldaten ließ es sich dann also gezwungenermaßen nicht nehmen, das Unternehmen „Schöner unsere Wiesen und Gemeinden“ zumindest kurzzeitig tatkräftig in Angriff zu nehmen, denn geplant ist geplant, und Tierschutz leben heißt nun mal Opfer bringen! Die Schafbrigade beguckte sich die Angelegenheit vom sicheren Untermbaumplatz und schüttelte ob dieser Sturheit Locken und Köpfe, dass das Wasser nur so spritzte. Während die Ausredenköniginnen daheim Hals- und Kinderpflege betrieben, tropften sich die Wiesenpatscher mit Astschere, Säge und Motorsense tapfer von Halm zu Halm.
Denen (den Halmen) verging trotz des so hoffnungsvollen Wetters dann doch das fröhliche Standgefühl – Halm um Halm, Schosser um Schosser fielen dem Aufräumwahn der Unentwegten zum Opfer und sanken gefällt mit traurigem Gesicht zu Boden.
Das Wiesenmassaker fand nach knapp 2 Stunden doch ein vorzeitiges Ende, weil sich die Halmmetzler dann schließlich dem Wetter geschlagen geben mussten. „Wir kommen wieder“, drohten sie jedoch beim ungeordneten Rückzug, „und wir kommen mit einer ganz neuen, zähnefletschenden Geheimwaffe!“ – Man darf gespannt sein, was damit gemeint ist – es scheint, als seien schon wieder Veränderungen in Geheimplanung.
„Wartet nur, balde“, raunte es zum Abschied durch die Novemberstille.
„Hauptsache, mein Seniorenteller kommt jetzt täglich, mit allem anderen arrangiere ich mich schon“, sinnierte Bertha glücklich mit vollen Mägen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich es noch erleben darf, dass man sich um mich solche Mühe macht. – Ein SCHÖNES Zuhause, wenn auch momentan etwas feucht.“ – Dachte es – und begann, ihre Extraportion wiederzukäuen.

Was die angekündigte „Geheimwaffe“ angeht, war zunächst nichts herauszufinden. Wir bleiben für Sie am Halm.

23 Nov

Grasschmuggel in Hartmannsdorf

 

 

Hartmannsdorf (Muht Press) Die Skandalkette auf der Wiese am Pflegeheim Recenia reißt nicht ab. Zu einem weiteren Eklat kam es am heutigen Spätnovembernachmittag. Nicht nur, dass sich das Wetter nicht an die Monatsgepflogenheiten hielt und die Schafbrigade, statt im grauen Novemberregen stilvoll aufzuweichen, vielmehr in der heißen Novembersonne fast erschwitzte- es gab noch einen weiteren unerhörten Zwischenfall. Das Servicepersonal, für merkwürdige Einfälle bekannt, servierte heute der Truppe zum Gänsewein lediglich wieder schnödes Heu, das sich die hungrige Belegschaft auch noch selbst mit erarbeiten musste. Nur Bertha, erklärter Wiesenliebling, erhielt eine Extrawurst (ohne Wurst): Die als „Seniorenteller“ deklarierte Schmuggelware sollte heimlich an den anderen vorbeigeschummelt werden. – Zunächst fiel diese Bevorzugung niemandem auf, da man zu sehr mit der eigenen Kautätigkeit beschäftigt war. Anni und Nanni erkannten jedoch schnell den Ernst der Lage und schritten energisch zur Tat. – Bertha, schon wieder mit frischen Grashalmen befasst, trug den Kampf um ihre Ration mit der Fassung der Altersweisheit und pflückte sich einen Löwenzahn. – Hilfe bekamen die beiden Betrogenen vom jüngsten Servicemitarbeiter, der wenigstens eine Kostprobe gestattete. Die Kameruner, abgelenkt vom Geraufe an der Raufe, gingen gänzlich leer aus.
Wir halten Sie auf dem Laufenden.