25 Aug

Zäune dicht und Erzgebergeschafkuscheln

Nach Zaunsicherung durch unseren Oberschäfer Burkhard und dessen klitzekleinen Schäfergesellen Theodor konnten wir der Mannschaft heute den Obstgarten wieder aufmachen, in welchem nach den „ergiebigen“ Regenfällen der letzten Tage immerhin ein klitzekleines bisschen Hoffnungsglück grünet. – Noch. – Die Mähbrigade genießt also heute ein kleines bisschen vom Sommerfuttergefühl, bevor wir viel zu bald wieder ausschließlich Heu servieren müssen.

Heute waren wir bei der Kuscheltruppe in den Erzgebergen und hatten Möhre dabei. Antje und Andreas haben heimlich ganze Arbeit geleistet – aus Skeptikern wurden Knutschkugeln. Die Wiese hat noch Gras zu bieten; unser Sommerferienlager ist damit ein echter Sechser im Dürre-Wiesenlotto.
Also – einen Model-Wettbewerb gewinnen unsere Pummelchen gerade nicht… Und damit wäre die These dann auch widerlegt, Gemüse mache eine schlanke Taille

12 Aug

Hälmchen aus dem Sack

Unser Sonntagsmärchen – Hälmchen aus dem Sack

Es waren einmal ein paar Schafe, die liebten das Leben gar sehr. Und weil so viele Menschen danach trachteten, es ihnen zu nehmen, begaben sie sich auf kleinere oder größere Reisen, um zu dem Ort zu gelangen, von dem die Legenden erzählten, dass man dort leben dürfe, ohne dafür Gegenleistungen wie Keule, Gulasch oder Salami zu erbringen.
So wohnten sie alle zusammen friedlich auf einer wunderschönen Wiese, machten Ferien in den Bergen oder ließen es sich in Zaubergärten gut gehen, und niemand wollte ihnen künftig mehr etwas Böses.

Nun begab es sich aber, dass eine große Dürre übers Land zog. Das Gras wuchs nicht mehr, die Bäche versiegten, die Vögelchen verdursteten und die Fische erstickten in den Teichen. „Was soll nur aus uns werden?“, barmten die Schafe. „Kein Hälmchen, das hier noch wächst, kein Kräutlein, das man essen könnte! Rundum wird notgeschlachtet, weil das Futter nimmer reicht oder in Gold aufgewogen wird! Nun werden wir doch alle sterben!“

Die guten Wiesenfeen unter der Federführung ihres Oberzauberers Ritter von Rainding erbarmten sich ihrer und zogen übers Land, um Heu zu finden, damit die Schafe nicht sterben mussten. Viele Bauersmänner schüttelten den Kopf, denn ihr Heu reichte noch nicht einmal für das eigene Schlachtvieh. Ein guter Bauersmann jedoch gab ein paar Rollen ab und nahm nur wenige Taler dafür, obwohl die Teuerung übers Futterland gekommen war. Ein anderer Bauersmann in einem anderen Land namens Thüringen hatte auch noch ein paar Brosamen für die bekümmerte kleine Schafherde, und so reiste Ritter von Rainding mitten in der frühen Sonntagnacht mit der gelben Ritterkutsche los, um köstliche Thüringer Halme nach Sachsen zu zaubern.

Doch weil der Ritter schon seit Tagen und Nächten nichts anderes tat, als Notdächer für Notsommerfutter zu errichten und Heu ins Trockene zu bringen, verließen ihn die Kräfte, und er sank mutlos in sich zusammen angesichts des vielen, vielen Heus in der gelben Ritterkutsche.
Da kam ihm ein Zaubersack namens Beutholo-Mäh-us zu Hilfe und trug ihm das Heu Bund für Bund zum Heuschloss, während der Ritter erschöpft am Rain ruhte.
Und als alles in Sicherheit gebracht war, faltete sich der Zaubersack brav zusammen, hüpfte in die Ritterkutsche und legte sich dort in einer Ecke ab.
Die Schafe dankten es ihm sehr und hatten wieder Hoffnung.
Der Ritter aber fuhr erschöpft nach Hause.

Und die Moral von der Geschichte?
Geld kann man weder essen noch verfüttern…

Aber: Ohne Geld gibt’s auch kein Heu. – DANKE an alle Lebenspaten und Notfallspender

06 Aug

„Gras auf die Wiese“

Nicht „Eulen nach Athen“, sondern „Gras auf die Wiese“.Heute war unerwartet Weihnachten mitten im Sommer.Und weil diesen Sommer alles so anders ist, war das allerschönste Sommerweihnachtsgeschenk auf der Wiese eine Krippe voll mit grünem, saftigen, wunderbaren, ganz frisch gehauenen Oelsnitzer Gras, das erntefrisch zu uns gebracht wurde.Die Schafe konnten ihr Glück kaum fassen, und uns ging das Herz auf vor Freude über dieses grüne Präsent. Die Äpfel und die Brotstückchen kamen bei der Truppe natürlich genauso gut an. Unser wunderbarer Sommerweihnachtsmann musste gelegentlich ums Gleichgewicht kämpfen vor lauter überschwänglicher Schafbedrängnis.
Solche Gesten freuen uns auch deswegen so heftig, weil es gut tut zu wissen, dass da Menschen sind, die helfen. Manchmal auch ganz unvermutet.

Gras macht Spaß

05 Aug

Gold zu Heu! Oder: Sonntag.

Hartmannsdorf (Muht Press).
Zu einem Wiesenfriedensbruch kam es heute zum Sonntag Mittag. Der Wettergott hatte nach einer reinigenden Wiesendusche in der Nacht ordnungsgemäß die Sonne etwas heruntergedreht und für ein leises Lüftchen gesorgt, was von der Brigade „Dörr am Stengel“ durchaus wohl-Wolle-nd registriert wurde. Der trügerische Sonntagsfrieden hielt allerdings nur kurz. Gegen 10 setzte eine merkwürdige Betriebsamkeit ein. „So eine Hektik, was ist denn hier heute wieder los?“, wunderte sich das Kollektiv. Auch die halbherzigen Versuche einzelner Hektiker, die Ministerinnen für Ruhe, Ordnung und Wiesenfrieden mittels Baumwipfelsalat zufriedenzustellen, konnten nichts an der erhöhten Wachbereitschaft im Areal ändern- zu Recht, wie sich herausstellte: Mittels eines durchaus lärmenden Gefährts wurden unerwartet Heurollen heran- und herumgefahren.
Skeptisch beäugte die Wiesenbrigade das Geschehen. „Hoffentlich zerstört dieses Unternehmen nicht den Vorgarten“, bangte Lola. „Hoffentlich erwartet hier keiner, dass wir Gold draus spinnen. Da werden wir ja in hundert Jahren nicht fertig!“, äußerte Anni ihre Bedenken. „Wir sind eher für die Bereitstellung von Spinnmaterial und die Fußbodenpflege zuständig“, bestätigte Nanni. „Mehr als Wolle wachsen lassen ist nicht drin.“
Die Abteilungen Kamerun und Skudde enthielten sich der Stimme. „Reicht, wenn viere meckern, wir gehen lieber fressen“, murmelte Frieda. „Aber SO kann das nicht auf Dauer bleiben, wir kommen ja gar nicht ran ans Buffet!“ – „Da fällt uns schon noch was ein“, wisperte Moritz und inspizierte die Planenkonstruktion schon einmal unauffällig aus der Ferne. „Bisher hab ich noch Euch JEDES Schlupfloch gefunden!“

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