27 Okt

Beautytipps zum Wochenende

Hier kommt die Werbung – heute: Beautytipps zum Wochenende.

Bertha und Paula haben heute keine Mühen und Gefahren gescheut und sind für Euch in den Gemüsegarten eingebrochen. Dort gelang es den beiden, ihre Grasdiät, die besonders bei Bertha bereits für deutliche Verjüngungseffekte sorgte, noch einmal zu optimieren. Die Kombination „Allerlei Gutes vom Hochbeet“ und „Mangold“ wird aktuell ausgiebig im Tierversuch auch gegen den erklärten Protest der Gemüsegärtnerin getestet; die ersten Ergebnisse aber sind vielversprechend. Bertha, Schafoma im vierten Frühling, freut sich inzwischen nicht nur über volleres, glänzendes Haar („Lass es leben mit Grahahaaaas“), sondern auch über den Anti-Aging-Effekt des täglich in mehreren Dosen genossenen Vitalgemüses („Wir lieben Lebensmittel“).
Die Jugendbrigade, deren Haar noch schwarz ist, setzt derzeit eher auf Brombeere.

Da sagen wir mal:
Mangold. – Weil wir es uns wert sind.

20 Okt

Begnadigung: Todesstrafe wird in „Lebenslänglich“ umgewandelt

 

Hartmannsdorf (Muht Press). Ein längeres Fast-Familiendrama fand heute auf der Wiese sein Ende: Ein Schaf, das vor vielen Jahren aus seiner Woll-Familie in die Fremde verkauft worden war und fortan sein Leben als Gesellschafterin eines Ponys fristete, wurde heute überraschend auf die Wiese schafversetzt. Es war daheim mehrfach straffällig geworden: Neben Grasmissbrauchs in zahlreichen Fällen kamen auch noch Sachbeschädigung und Wirrsinn zur Verhandlung.

Das Urteil, im Frühjahr gesprochen, lautete „Tod durch Erstechen“, konnte jedoch in buchstäblich letzter Sekunde noch einmal ausgesetzt werden: Der beauftragte Vollstrecker wurde noch am Abend der geplanten Urteilsvollstreckung, ca zwei Stunden vor dem Termin, zunächst abbestellt. – Ein Vor-Ort-Termin der Berufungsstelle von Muht zum Gras ergab die prinzipielle Möglichkeit der Umwandlung des Todesurteils in „Lebenslänglich Schafherde“, jedoch ging die Familie des Tieres nun überraschend in Widerspruch und behielt das Strafschaf auf Probe selbst. – Mit dem nahenden Winter mehrten sich jedoch die Probleme erneut, und die Aussetzung der Strafe wurde von der Familie widerrufen.
Die Berufungskommission eilte daher heute wieder zur Abwendung der erneut drohenden Todesstrafe. Das straffällig gewordene Schaf wurde durch eine Polizeibeamtin und den zuständigen Wiesenwärter abgeführt und am heutigen Tag auf die Wiese zur Verbüßung der lebenslänglichen Herdenstrafe verbracht.
Moritz, Oberwiesenaufseher und Herdenverantwortlicher, nahm die Neue in die Runde auf und erklärte ihr zunächst das Wiesengesetz. MariettaDieKugel kümmerte sich sodann um die Integration in die Truppe. „Ich versteh zwar nicht, was sie da sagt, sie spricht irgendeine Fremdsprache“, sagte Marietta, „aber mit Klauen und Kopf kriegen wir das schon hin mit der Verständigung. Ich bleib in ihrer Nähe und helfe ihr, sich zurechtzufinden.“ „Endlich jemand, der noch dicker ist als wir“, freuten sich Anni und Nanni unisono. „Da fühlt man sich ja gleich wie Heidi Klum!“ „Klumbum“, murmelte Alma Von Stollberg. „Allmählich reichts mit diesen Neuerungen, man blickt ja kaum noch durch!“
Die Neue, die den Namen „DasSchaf“ erhielt, bemüht sich unterdessen redlich, nicht aufzufallen. „Ich mach auch wirklich nichts mehr kaputt“, flüsterte sie niedergeschlagen. „Ich wollte das nie, aber ich war so durcheinander und irgendwie nicht ich selbst.“
Brigade Wolle wurde von Moritz zur Patenbrigade der Neuen ernannt. „Ihr zeigt ihr jetzt die Wiese und wir alle zusammen das ordnungsgemäße Leben“, ordnete er an.
Während dieser Ansprache fuhr am Tor ein Pferdegespann vorbei. DasSchaf rief etwas von „Meinesgleichen“ und rannte am Zaun mit, bis der zu Ende war. „Völlig verrückt, der müssen wir erstmal schafisch beibringen“, stöhnte Marietta und suchte nach den Lehrbüchern.

Wir halten Sie auf dem Laufenden.

PS. Liebe DasSchaf, wir wünschen Dir von Herzen ein gutes Ankommen an diesem aufregenden Tag nach diesem gefährlichen Halbjahr und ganz viele, viele schöne Schaftage in der Gesellschaft, die Du brauchst. Pferde, weißt Du, sind gar keine Wiederkäuer. Willkommen bei uns – willkommen im Leben.

06 Okt

Wiesenbewohner

Heute möchten wir Euch auch einmal ein „paar“ der anderen Wiesenbewohner vorstellen, die hier friedlich mit unseren Schafen das Terrain teilen und eifrig an ihrem Wohnhaus bauen.
Während wir Zäune ausgesprochen umständlich, aber natürlich selbstverständlich um Eingänge von unterirdischen Baumeistern herum bauen, um ihnen ihre Wege nicht zu versperren, hat Familie Ameise im Frühjahr beschlossen, ihr Domizil gleich mittendrin im Schafparadies zu errichten. Nun staunen wir täglich übers Bautempo der sechsbeinigen Architekten (Übrigens: „Die Mehrheit auf Terra hatte sechs Beine.“ – Wilson in „Schrödingers Katze“) und freuen uns still, dass hier auch andere Wesen so ganz selbstverständlich sichere Lebensräume haben dürfen. – Von den Eidechsen und Krötlein erzählen wir Euch später auch noch.

03 Okt

Ziemlich sicher ohne Raps: Boheumian Rhapsody. (The Wiesen-Queen)

Hartmannsdorf (Muht Press). Zu einem kollektiven Erleichterungsseufzer von Mensch und Tier kam es heute zum Feiertag auf der Wiese „Schaf ahoi“: Dem findigen Personal der Mähbrigade „GrünJaGrün“ war es wahrhaftig gelungen, in Zeiten nicht mehr vorhandener Heureserven weitere 4 Ballen auf die Wiese zu bekommen. Woher dieser Trockengrassegen kam, wird auf ewig das Geheimnis der Grasdealer bleiben; die Wiesenbewohner jedoch sahen es mit Freuden. „Wir hatten ziemliche Bedenken, ob die Futterkammer wirklich über den Winter reicht“, gab Nala zu. „Die Dicken hier haben einen ordentlichen Grundumsatz, da hat manches nette Schaf dann doch gern mal das traurige Nachsehen.“
„Und nachdem gestern die versprochene Lieferung nicht kam und wir bis in die tiefe Nacht noch hofften, war die Stimmung ziemlich gedrückt“, erklärte Sabse. „Aber nun ist ja das Winterheu im Trockenen.“ „Ich bin SO froh, dass meine Herde jetzt WIRKLICH solide abgesichert ist“, gab Moritz zu Protokoll. „Da kann ich mir dieses heimliche Aushängen der Zäune glatt sparen – die Mädels werden NICHT verhungern!“
„Solide – groß – beruhigend“, äußerten Anni und Nanni nach eingehender Gütekontrolle der neuen Vorräte unisono. „Allmählich glaube ich auch daran, dass unsere Kinder in ihrem ersten Winter nicht hungern müssen“, meinte Skuddenzwillingsmutti Matilda sehr gerührt und wischte sich verstohlen ein Erleichterungstränchen an Mitmutter Soja ab. „Es ist ein WUNDER“, flüsterte die Kuller ehrfürchtig.
Auch die Abteilung „Sechse ziehen durch die ganze Welt“ zeigte sich beruhigt. „Wir sind zwar wirklich mit wenig zufrieden“, sagte Alma, „aber es tut gut, zu wissen, dass es nun auch ein bisschen mehr sein darf!“
Die Kameruner schauten dennoch ein wenig skeptisch in den Herbststurm. „Wir sorgen trotzdem weiter für den Ganzjahresspeck, man weiß ja nie. Besser kullerrund als grashälmchendürr. Dann wird man auch nicht so schnell umgepustet.“
Einzig Bertha und Lola ruhten weiterhin in sich. „Seit wir hier sind, hat sich unser Leben dermaßen gedreht, dass wir vollstes Vertrauen in die Leute hier haben. Es gab bisher nie wieder einen Hunger-oder Dursttag, die Ketten am Hals sind Geschichte, die Dächer überm Kopf reichen locker für alle, und wir müssen nicht mehr sehen, dass wir irgendwie so schlecht und recht zurechtkommen“, sagte Lola, Polizeischaf der Wiese. „Ich werde auch in meinem 18. Winter ganz sicher bestens umsorgt“, zeigte sich Bertchen ebenfalls sehr zuversichtlich. „Und ich freue mich schon auf das frische Frühlingsgrün im nächsten Jahr.“

Wir halten Sie auf dem Laufenden.

PS. Ohne Lebenspaten keine Leben – wir danken im Namen der Mähfamilie mal wieder allen ganz, ganz herzlich, die uns hier unterstützen Zusammen mit Euch schaffen wir dann eben doch immer das Unmögliche – auch in Zeiten großer Teuerunge.