25 Okt

Was lange mäh(r)t…

Hartmannsdorf (Muht Press).
Zum fast finalen Baueinsatz am Jahrhundertprojekt „Christos Dresdner Zwinger“ trafen sich heute Bauleiter W und die Hilfsfrauschaft, der das Dekorieren von Objekten einfach im Blut liegt. Tische decken, Fenster mit Gardinen verhüllen, Zwinger mit Planen verschönern- es gibt nahezu nichts, was vor den Damen sicher ist.
Während Bertha mühsam nach Gras im Nichtgras suchte, kam es am hellerlichten Tag auf einem Nebenschauplatz zu einem unschönen Übergriff auf Lola – ein Unbekannter machte
ihr ein Loch ins Fell! Die Verrätertruppe, die das wohl hinterhältig wegen eines dezenten Humpelns in Auftrag gegeben hatte, baute unbeeindruckt weiter am Weißen Haus, während Lola solch unerträgliches Leid widerfuhr. – Der Zorn der Herdenchefin war heilig, und so jagte sie die beiden Eindringlinge – den Fremden und seine fiese Handlangerin – von der Wiese (nicht mehr humpelnd). Glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Das Bauprojekt fand im Dämmer des scheidenden Tages seine Vollendung, und mit ziemlicher Zeitverzögerung wurde endlich die Lieblingswiese wieder freigegeben. – Zur Strafe für den zu langen Bauprozess und den hinterhältigen Übergriff auf Lola strafte die Brigade „Kahlschlag“ den Jahrhundertbau mit Nichtachtung und marschierte schnurstracks daran vorbei.
„Jetzt ess ich erstmal was“, mümmelte Anni, während Lola, die den Mund zu diesem Zeitpunkt bereits besonders voll genommen hatte, nicht mehr reden konnte.
Oma Bertha wurde inzwischen genötigt, Beifall zu klatschen, sah sich das Weiße Haus von innen kurz an und freute sich pflichtschuldig, bevor sie zum Abendbrot nach draußen ging.
Ob sich die Verwandlung des Dresdner Zwingers ins Weiße Haus wirklich gelohnt hat, wird das ungemütliche Wetter zeigen, das in den nächsten Tagen erwartet wird.
Wir bleiben für Sie am Geschehen.