05 Sep

Zu Besuch im Botanischen Garten Chemnitz

Ihr Lieben – heute haben wir den fünf Mädels aus der Regionalrettung, die jetzt im Botanischen Garten Chemnitz um Hahn und Löwenzähnchen buhlen, einen Besuch abgestattet. Noch sehen die Jäckchen ganz schön zerpflückt aus, und der eine oder andere Besucher versucht, sich seinen Reim auf die zerrupften Seelchen zu machen. – Aber die Federn werden sprießen, und es ist gut zu sehen, wie fröhlich, zugewandt und selbstbewusst sie durchs Gehege stiefeln. – Wir kamen dort mit einer Familie ins Gespräch und erzählten stellvertretend die Geschichte der fünf Freiland-Haltungs-Hühnerchen und ihrer Leidensgenossinnen – den über 1000 anderen Glücklichem und den ungezählten, die es nicht ins Leben geschafft haben. „Man will das eigentlich alles gar nicht wissen“ ist eine absolut nachvollziehbare Reaktion, aber auch der Grund, warum diese Mädels so aussehen. – „Man“ will es nicht wissen. – Wir glauben, dass fünf zerzauste und lädierte Legehennen heute ein paar Menschen sehr nachdenklich gemacht haben. – Die fünf – keine Publikumsmagneten, nichts Besonderes, nicht spektakulär und SO außergewöhnlich liebenswert! – freuen sich auf Besuch – keine Einzelfälle, sondern leider die akzeptierte Norm. Während ihre Federn sprießen, geht das millionenfache Elend weiter, und wir sind grad wieder ganz schön traurig. „Man“ gibt es nicht. „Man“ sind wir, Du, ich. Eine der Hennen ist auf jeden Fall schon mal ein echtes Hochsprungtalent, eine zweite hatte sich im Ententeich schicke schwarze Socken angezogen, und zauberhaft sind sie alle.Geht sie mal besuchen, gelegentlich, und sagt ihnen ein leises „Danke“ – sie sind die gewesen, die für die regionalen Eier gesorgt haben.

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