29 Jul

Regentrude

Schlag nach bei Theodor Storm:

„Dunst ist die Welle,

Staub ist die Quelle!

Stumm sind die Wälder,

Feuermann tanzet über die Felder!

Nimm dich in Acht!

Eh du erwacht,

holt dich die Mutter

heim in die Nacht!“

Unsere Wiese ist in diesem Jahr schneller verbrannt, als die Schafe sie essen konnten. Wir spinnen bereits wieder Gold zu Heu. Im kleinen Wäldchen findet sich noch das eine oder andere Blättlein, aber unsere Schafe, instinktsicher, gehen da nur einen Imbiss holen, wenn einer von uns mitgeht – Wölfe, Bären, weiteres, Ihr wisst schon!

Aber: Gerade hat die Regentrude ein Auge aufgemacht in ihrer Höhle. Für die Wurzeln unserer Hälmchen ist das leider wirklich zu spät, die Sonne war unbarmherzig, und auch einige Fichten sind bereits verdurstet.

Nun hoffen wir aber alle, dass dieser Regen, der uns so wahnsinnig freut, auch die Sächsische und Böhmische Schweiz erreicht und kräftig löschen hilft. An die vielen schlimmen Schäden in unserem wunderschönen sächsischen Nationalpark und die im Böhmischen genauso mögen wir aktuell gar nicht denken, und die vielen Tiere, die gerade dort chancenlos in den Flammen sterben, zerreißen uns das Herz.

Unsere Gedanken sind bei den Menschen der Feuerwehren, die gerade über alle Grenzen gehen, denen wir von hier aus mehr danken, als wir es mit Worten ausdrücken können, und wir beten, es möge nun ein Ende haben mit den Bränden.